Das Buch des Propheten Sacharja
Einführung
Der Prophet Sacharja (»Der Herr gedenkt«) ist der bedeutendste der nachexilischen Propheten; er war vermutlich Priester (vgl. Neh 12,16) und wurde, wenn sich Mt 23,35 auf ihn bezieht, von den Juden später umgebracht. Er begann seinen Dienst wie Haggai im Jahr 520 v. Chr. (vgl. Esr 5,1; 6,14). Aber seine Prophetien haben eine wesentlich weitere Perspektive als die Haggais. Der 1. Teil des Buches enthält Sacharjas datierte Botschaften während des Tempelbaus (Kap. 1-8); der zweite Teil dann undatierte, vermutlich einige Zeit später geoffenbarte Botschaften über die künftige Herrlichkeit des Messias (Kap. 9-14). Die Offenbarungen des Herrn durch Sacharja beginnen mit einem Aufruf zur Buße (1,1-6). Danach spricht der Herr zu Sacharja in acht nächtlichen Gesichten. Diese haben alle tröstenden Charakter und sollen den bedrängten und entmutigten Juden zeigen, daß Gott noch eine Zukunft für ihr Volk hat. Diese zukünftige Wiederherstellung Israels und Jerusalems ist unauflöslich mit dem Kommen des Messias verbunden, der hier »Sproß« genannt wird (Kap. 1-6). In Kap. 7-8 wird die Anfrage einiger Juden wegen ihres Fastens vom Herrn genutzt, um den Überrest von Juda zu ermahnen und zu ermuntern. Im letzten Teil (Kap. 9-14) gibt Sacharja zwei Offenbarungsbotschaften weiter, die die Friedensherrschaft des Messias zum Inhalt haben. In der ersten Botschaft (Kap. 9-11) wird die Ankündigung des Gerichts über die Feinde Israels verbunden mit der Ankündigung des ersten Kommens des Messias: »Siehe, dein König kommt zu dir ...« (9,9; vgl. Mt 21,5). Im 11. Kapitel wird die Verwerfung des Messias angedeutet. Der zweite Ausspruch (Kap. 12-14) ist von großer Bedeutung für die Endzeit: Jerusalem soll zum Laststein und Taumelbecher für alle Völker werden, und dann wird das zweite Kommen des Messias erfolgen, und Israel wird ihn erkennen und zu ihm umkehren: »Sie werden auf mich blicken, den sie durchstochen haben« (12,10). Im 13. Kapitel wird der Tod des Messias angekündigt: »Schwert, erwache gegen meinen Hirten« (V. 7), und das Läuterungsgericht über Israel. Darauf folgt die sichtbare Ankunft des Herrn, des Messias, auf dem Ölberg, der Israel aus seiner Drangsal erretten wird (Kap. 14).
Inhalt
- Das zweite Nachtgesicht: Die vier Hörner und die vier Schmiede
- Das dritte Nachtgesicht: Der Mann mit der Meßschnur - Jerusalem im messianischen Reich
- Das sechste Nachtgesicht: Die fliegende Buchrolle
- Das siebte Nachtgesicht: Das Epha der Gesetzlosigkeit
- Das achte Nachtgesicht: Die vier Streitwagen
- Die Krönung Jeschuas und der kommende Messias mit dem Namen „Sproß”
- Jerusalem wird zum Laststein für alle Völker; seine Feinde werden vertilgt
- Das Volk von Jerusalem wird über den trauern, den sie durchstochen haben
- Die falschen Propheten müssen sich schämen
- Der geschlagene Hirte, die Läuterung und Begnadigung Israels
- Die Ankunft des Herrn auf dem Ölberg zur Rettung seines Volkes
- Die Übriggebliebenen der Heidenvölker werden in Jerusalem den Herrn anbeten