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Hoheslied 2

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Die Sehnsucht der Braut nach dem Geliebten

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1 Ich bin eine Narzisse von Saron, eine Lilie der Täler.

Salomo:

2 Wie eine Lilie unter den Dornen, so ist meine Freundin unter den Töchtern!

Sulamit:

3 Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Geliebter unter den Söhnen! In seinem Schatten saß ich so gern, und seine Frucht war meinem Gaumen süß.
4 Er führte mich ins Weinhaus, und die Liebe ist sein Banner über mir.
5 Stärkt mich mit Rosinenkuchen, erquickt mich mit Äpfeln; denn ich bin krank vor Liebe!
6 Er lege seine Linke unter mein Haupt und umarme mich mit seiner Rechten!
7 Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder den Hindinnen[1]poetische Bezeichnung für Hirschkühe. des Feldes: Erregt und erweckt nicht die Liebe, bis es ihr gefällt![2]Dieser Vers ist der Refrain des Hoheliedes und markiert die vier Teile des Hoheliedes (2,7; 3,5; 8,4).
8 Da ist die Stimme meines Geliebten! Siehe, er kommt! Er springt über die Berge, er hüpft über die Hügel!
9 Mein Geliebter gleicht einer Gazelle oder dem jungen Hirsch. Siehe, da steht er hinter unserer Mauer, schaut zum Fenster hinein, blickt durchs Gitter.
10 Mein Geliebter beginnt und spricht zu mir:
10 »Mach dich auf, meine Freundin, komm her, meine Schöne!
11 Denn siehe, der Winter[3]ca. zweite Oktoberhälfte bis Ende März. Die Verse 11-14 beschreiben den Jahreszyklus. ist vorüber, der Regen hat sich auf und davon gemacht;[4]ca. Ende März.
12 die Blumen[5]Das hebr. Wort bezeichnet wohl den Anfang April blühenden roten Hahnenfuß. zeigen sich auf dem Land, die Zeit des Singvogels[6]w. des Samir; ein Vogel, dessen Gesang während der Paarungszeit im April plötzlich einen besonderen Wohlklang bekommt. ist da, und die Stimme der Turteltauben[7]Paarungszeit der Turteltauben: früh im Mai. läßt sich hören in unserem Land;
13 am Feigenbaum röten sich die Frühfeigen, und die Reben verbreiten Blütenduft;[8]Ende Mai. komm, mach dich auf, meine Freundin; meine Schöne, komm doch!
14 Meine Taube in den Felsenklüften, im Versteck der Felsenwand;[9]Die wilden Tauben mit Nestern in den Felsklüften paaren sich von Mai bis Mitte Juni. laß mich deine Gestalt sehen, laß mich deine Stimme hören! Denn deine Stimme ist süß, und lieblich ist deine Gestalt.«
15 Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, welche die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge stehen in Blüte!
16 Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein, der unter den Lilien weidet.
17 Bis der Tag kühl wird und die Schatten fliehen, kehre um, mein Geliebter, sei gleich der Gazelle oder dem jungen Hirsch auf den zerklüfteten Bergen!
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