Das Buch des Propheten Hesekiel (Ezechiel)
Einführung
Der Prophet Hesekiel (bed. »Gott ist stark« oder »Gott stärkt«; gr.-lat. Ezechiel) war Nachkomme einer Priesterfamilie (1,3) und gehörte zu den Gefangenen, die 597 v. Chr. bei der zweiten Wegführung mit König Jojachin nach Babel gebracht wurden. Er wurde außerhalb Israels, am Fluß Kebar, etwa 593 v. Chr. von Gott berufen, und wirkte unter den Exilanten. Gleichzeitig mit ihm, aber im Königspalast von Babel, wirkte Daniel. Während Jeremia in Jerusalem Führer und Volk davor warnte, in ihrer Gottlosigkeit fortzufahren, und die drohende Zerstörung Jerusalems weissagte, brachte Hesekiel dieselbe Botschaft den Weggeführten, die leere Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr hegten (Kap. 1-24). In einer eindrucksvollen Vision schaut er die Herrlichkeit Gottes (Kap. 1); so sieht er die ernsten Vergehen des Volkes, ihre Untreue und Hurerei, ihren frechen Götzendienst, im Licht der Heiligkeit des Herrn. Hesekiel wird von Gott als ein Wächter eingesetzt, der das Volk zu warnen hat (3,16-21), auch wenn sie nicht hören wollen. Auf die Warnungen vor dem Gericht über Jerusalem und dem Weichen der Herrlichkeit Gottes vom Tempel folgen Weissagungen über sieben Nachbarvölker (Kap. 25-32) und dann die Weissagungen nach dem Fall Jerusalems (Kap. 33-48), die die künftige Wiederannahme Israels und die Segnungen des messianischen Friedensreiches zum Inhalt haben. Hesekiels Berufung als Wächter Israels wird neu betont (Kap. 33), und der Herr rechnet mit den treulosen Hirten Israels ab, die sein Volk in Not und Elend führten (Kap. 34). Es folgt die Ankündigung der Wiederherstellung Israels und des neuen Bundes am Ende der Zeiten (Kap. 36; vgl. 11,17-20). In Kap. 37 findet sich das Gesicht von den belebten Totengebeinen Israels, gefolgt von der Weissagung über das Gericht an Gog und Magog am Ende der Tage (Kap. 38-39). In Kap. 40-48 schildert Hesekiel das Gesicht von einem Tempel, der von vielen Auslegern als der zukünftige Tempel des messianischen Reiches gedeutet wird. Wir finden auch im Buch Hesekiel einige Hinweise auf den Messias (z.B. 17,22-24; 34,23-30; 37,22-28); zudem stehen zahlreiche Gesichte Hesekiels in direkter Beziehung zum Buch der Offenbarung.
Inhalt
- Gericht über die Obersten des Volkes
- Verheißung der Rückkehr Israels aus der Zerstreuung
- Die Herrlichkeit des Herrn weicht von Jerusalem
- Hesekiel kündigt die Wegführung des Volkes an
- Der Herr tadelt die Spötter, die nicht an die Erfüllung der Weissagung glauben
- Gottes Antwort an die Götzendiener
- Gottes unerbittliches Gericht - Ein Überrest Israels soll verschont werden
- Der Weinstock und die Adler: Zedekias Treuebruch bringt Gericht über ihn
- Gott verheißt eine Wiederherstellung des Königtums Davids
- Der Herr blickt zurück auf die verkehrten Wege Israels
- Der Herr tadelt die jetzige Generation der Israeliten
- Die Wiederherstellung Israels wird verheißen
- Warnung vor dem Schwert über Jerusalem
- Gott lenkt den König von Babel nach Jerusalem. Gottes Strafe für die Lästerung der Ammoniter
- Letzte Gerichtsworte über Jerusalem. Das Gleichnis vom rostigen Topf
- Hesekiels zeichenhaftes Verhalten beim Tod seiner Ehefrau
- Die Wiederherstellung Israels: Das Gesicht von den Totengebeinen
- Die künftige Wiedervereinigung des Volkes und die Wiederherstellung des Königtums Davids
- Prophetisches Gesicht vom neuen Tempel in Jerusalem
- Das Osttor zum Vorhof
- Der äußere Vorhof und seine Tore
- Der innere Vorhof und seine Tore
- Räume für den Priesterdienst
- Die Aufteilung des Landes und der heilige Bezirk für den Herrn
- Anordnungen für den Opferdienst
- Opferordnungen für die Feste