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Das Buch des Propheten Amos

Einführung

Der Prophet Amos (»Lastträger«) war ein Zeitgenosse Hoseas und wirkte etwa 760 bis 750 v. Chr. Er stammte aus dem judäischen Dorf Tekoa und war Hirte und Maulbeerfeigenzüchter von Beruf, als ihn der Herr zum Prophetendienst berief. Er wurde nach Bethel gesandt, in das götzendienerische falsche Heiligtum des Nordreiches, um dort dem sorglosen, üppig lebenden Volk eine ernste Bußbotschaft zu verkündigen. Damals, unter dem König Jerobeam II., erlebte das Nordreich Israel eine äußerliche Blütezeit. Reichtum und Verschwendung, verbunden mit Betrug, Unterdrückung und Gesetzlosigkeit kennzeichneten diese Zeit. In Kap. 1-2 verkündet Amos Gerichtsbotschaften über einige heidnische Nachbarn Israels und dann über Israel und Juda selbst: wie die Heiden waren sie verdorben und gerichtsreif geworden. In den Kapiteln 3-6 finden sich eindringliche Aufrufe zur Buße an das Volk. Er warnt sie vor dem kommenden Gericht Gottes, hält ihnen ihre Gleichgültigkeit und Unbußfertigkeit vor und stellt ihren Götzendienst und ihre nur äußerliche Frömmigkeit bloß. Es folgen fünf Gerichtsvisionen, in denen die Zerstörung des Nordreiches und ihre Zerstreuung noch einmal vorausgesagt wird (Kap. 7,1 - 9,10). Aber das Ende der Botschaft von Amos ist dennoch tröstlich: Er spricht von dem Tag, an dem der Herr das Geschick Israels wenden wird und die verfallene Hütte Davids wieder aufrichten wird im Friedensreich des Messias (9,11-15).

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